Belcanto

Belcanto beschreibt das WIE des Singens, der Musik und des Stils.

Meine Aufgabe sehe ich darin, Sängern die Grundlagen zu vermitteln, einen freien Klang erzeugen zu können. Damit sind sie in der Lage durch ihr Singen die Geschichte, die durch die Komposition vorgegeben ist, “zu erzählen” und auszudrücken. Um dies möglichst farbenreich tun zu können bedarf es der Meisterung aller dynamischen Abstufungen, des Wechsels zwischen laut und leise und von an- und abschwellenden Tönen. Akzente, Verzierungen und Koloraturen, das Schneller- und Langsamerwerden sind alles Voraussetzungen für den ausdrucksstarken Vortrag. Zusammenfassend gesagt muss das gesamte Spektrum von Klangmöglichkeiten und Gefühlen in der Stimme hörbar werden. Um diesem Ziel in der Praxis näher zu kommen müssen die verschiedenen Funktionen, die das Singen ausmachen, sauber voneinander getrennt gemeistert werden. Atemführung, Tonwechsel, Klangerzeugung, Vokalbildung und Sprache werden separat geübt und bauen dann wieder aufeinander auf.

Die Technik des Belcanto

Das Fundament des Singens besteht in der ruhigen Atemführung. Die Koordination zwischen Atem und Stimme verlangt das kontrollierte Ausströmen der Luft, gleichbleibend in Menge und Geschwindigkeit, um das Ausüben von Druck auf die Stimmbänder zu verhindern. Das Aufbauen der Muskulatur, die diesen Vorgang ausführt, erfordert viel Geduld und Training und muss während der gesamten Sängerlaufbahn fortgeführt werden. Wir können das Ergebnis unter anderem an geräuschlosem Einatmen und am Singen langer Phrasen erkennen. Am Ende dieser ersetzt der Körper die verbrauchte Luft reflektorisch, das heißt, die Lungen füllen sich unmittelbar und rasch wieder. Die reflektorische Atmung wird mit Hilfe von Übungen trainiert und mit jedem Lied und jeder Arie weiter verfeinert.

Das Ergebnis des Singens ohne Druck ist in der Flexibilität des Tones hörbar. Der Klang hat einen klaren Beginn, eine Art “Kopf”, und ist dann in der Lage sich zu entwickeln (Messa di voce in der ursprünglichen Bedeutung). Der “schwebende” Klang muss in den dafür vorgesehenen Hohlräumen des Kopfes verstärkt werden, damit er ein großes Volumen entwickelt und durch den Reichtum an Obertönen für die Bühne tragfähig wird. Diese Eigenschaft soll unabhängig von der Tonhöhe und Lage vorhanden sein und in allen Graden von Lautstärke hörbar bleiben.

Bedingt durch den strömenden Atem und den Sitz der Stimme können klare Vokale gebildet werden, die im Belcanto von unten bis oben unverfärbt beibehalten werden. Trainiert wird das ebenmäßige Singen durch alle Register mit einer Stimme. Dadurch wird das Entstehen der sogenannten “Brüche” verhindert. Die zahlreichen Kompositionen von Vokalisen, Tonleitern und Arpeggien schulen nach und nach die Geläufigkeit und die wahre Stimme (individuelle Klangfarbe) kommt zum Vorschein.

Die Arbeit an der Sprache ist sinnvoll, wenn die Beherrschung der unabhängigen Tonwechsel von einem gleich bleibenden Klangraum erreicht ist. Die Formung reiner Vokale erfordert viel Übung und eine geschmeidige Zungentechnik. Der Sänger ist nun in der Lage Silben und Worte deutlich zu bilden ohne den Vokalraum durch Konsonanten unabsichtlich zu verändern. Es entstehen die korrekten Bedingungen und musikalische Phrasen können in einem echtem Legato gesungen werden.

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